Trotz ihrer existenzgefährdenden Finanzierungskrise boomt die Oper wie nie zuvor seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Zahl der Jahr für Jahr uraufgeführten neuen Stücke ist kaum zu überblicken, unbekannte alte Opern werden den Archiven entrissen und wie die Standardwerke in oft verblüffender szenischer Lesart präsentiert: Opas Theater ist tot, es lebe die Oper!
Dem in breiten Kreisen wachsenden Bedürfnis, hinter die Oberfläche der guten, alten Oper zu sehen, ist Ulrich Schreibers OPERNFÜHRER FÜR FORTGESCHRITTENE verpflichtet. In dieser Geschichte des Musiktheaters stellt der Verfasser eine Vielzahl von Werken im Zusammenhang der Genreentwicklung vor, analysiert ihren spezifischen Kunstwerkcharakter und untersucht ihre Stellung in der allgemeinen Geistes- und Sozialgeschichte.
Die beiden Bände über die Anfänge der Gattung bis zur Französischen Revolution (I) und das 19. Jahrhundert (II) sind von der Kritik als konkurrenzlos, sogar als Jahrhundertwerk gepriesen worden. Jetzt liegt der erste Teilband über das 20. Jahrhundert vor. Oper, dieses unmögliche Kunstwerk, wird in der faszinierenden Widersprüchlichkeit seiner Facetten durch Ulrich Schreiber zur Kenntlichkeit gebracht.