Historisch-kritische Neuausgabe 2013
Der grösste und dauerhafteste Erfolg der Operettengeschichte im 20. Jahrhundert zum 100-Jahr-Jubiläum in gewissenhaft restaurierter Originalfassung.
Im Anhang: Nummern aus früheren Fassungen
Der 2. Januar 1905 war für das Haus Doblinger ein Glückstag, wie sich noch herausstellen sollte; der Tag, an dem Bernhard Herzmansky die Verträge über Franz Lehárs neueste Operette unterzeichnete. Die lustige Witwe wird dann am 30. Dezember desselben Jahres im Theater an der Wien uraufgeführt: Beginn eines (zu Anfang etwas holprigen) Triumphzugs durch die ganze Welt. Verständlicherweise hielt der Verlag an dem Werk auch dann fest, als Lehár alle bis dahin erschienenen Werke für seinen Glocken-Verlag einzusammeln bestrebt war.
Doblinger hat das 100-Jahr-Jubiläum auf noble Art begangen: durch die Herausgabe einer Partitur.
Norbert Rubey, der sich schon um das Johann-Strauß-Gesamtwerk verdient gemacht hat, besorgte die Herausgabe, unter Heranziehung von Manuskripten (drei Partiturseiten in der klaren Handschrift des Komponisten sind im Faksimile wiedergegeben) und gedruckten Klavierauszügen. Zugrunde gelegt wurde die Fassung von 1907 (anlässlich der 300. Aufführung im Theater an der Wien).
Das Lesen der Partitur bestätigt nachdrücklich die Vorzüge von Lehárs Orchestergestaltung: viel selbstständiges Holz, Harfe, vielfach geteilte Geigen. Seine Affinität zur Balkan-Folklore kulminiert in der Verwendung eines Tanburizza-Ensembles aus Zupf- und Schlaginstrumenten zu Beginn des 2. Akts.
Karl Robert Brachtel - Das Orchester 05/2006
Anzahl Seiten: 376
Paperback