Das Musizieren von Saxophon und Orgel war mir Inspiration für meine Komposition DEUX MOUVEMENTS. Es reizte mich, Jazzelemente in klassische Formen einfließen zu lassen.
Das Ergebnis lässt sich aber auch mit anderen Instrumenten gut interpretieren, weil es singt und voller rhythmischer Energie ist. Beim ersten Satz Andante stimmt das Soloinstrument eine Melodie über einem Basso ostinato an, die dann von der Orgel aufgenommen wird. Die Instrumente werfen sich über dem ständig wiederkehrenden Bass ihre Gedanken zu, finden zusammen und beschließen wieder mit dem cantablen Anfangsthema.
Der zweite Satz Rondo kommt als Kontrast sehr rhythmisch, fast Bebop-artig daher. Hier sind in den sich wiederholenden A-Teilen kleine rhythmische Varianten versteckt. In den Zwischenteilen entwickeln sich improvisatorische Elemente; gegen Ende meldet sich noch einmal das Thema von Satz 1 und deutet an, dass beides zusammen gehört.
Die für Saxophon und Orgel gedachten Stücke klingen bei entsprechend zurückhaltender Registrierung der Orgel mit Bratsche auch sehr hübsch. Gerade für Bratsche und Orgel gibt es nicht so viel Literatur. Violine und Querflöte spielen in C eine Oktave höher als notiert; es muss dann nichts oktaviert werden. Anfang und Ende vom Andante (Thema) könnte man in der ursprünglichen Lage belassen.
Auch für Oboen ist die oktavierte Fassung gut spielbar. Posaunenchorbläser/-innen können sich bei Interesse an der C-Stimme der Partitur orientieren. Trompeten und Klarinetten kommen mit der Stimme in B gut klar. Bei letzteren ist eine verhaltenere Registrierung angemessen. Insgesamt darf die Orgel bei Saxophon und Trompete gerne mehr geben, bei den anderen Instrumenten entsprechend weniger.
Ich vertraue da ganz der Registrierkunst der Organisten und wünsche viel Freude beim Spielen meiner DEUX MOUVEMENTS. Lage, im Juni 2022 Volker Stenger