für Soli SSA, gem. Chor, Violine und Orgel
Partitur mit Violinstimme
Für die Aufführung dieses Werkes braucht man schon einen großen Chor, denn Bartmuß verteilt die Texte äußerst reizvoll und ungewöhnlich auf die Chorstimmen: Die Jesusworte werden gesungen von einem dreistimmigen Frauenchor, beantwortet werden sie vom vierstimmigen Männerchor.
Schon allein diese Besetzung verspricht eine großartige Klanglichkeit, die auch harmonisch alle Möglichkeiten der Zeit nutzt, um die Eindringlichkeit des Textes zu verstärken.
Noch mehr Wirkung allerdings ergibt sich aus der Kombination der letzten Jesusworte mit einem ganz schlichten Satz von Herzliebster Jesu.
Den Zusammenhalt der verschiedenen Teil bildet der Ruf Seht, welch ein Mensch ist das, mit dem schon die große a-cappella-Einleitung beginnt und der das Werk beendet. Fragend? Resigniert? Oder doch vertrauensvoll und gottergeben?
Entscheiden Sie selbst!
Der Orgel kommt bei alledem nicht so sehr begleitende, sondern vielmehr kommentierende, illustrierende Funktion zu: man hört die Verzweiflung Jesu, allein im Garten betend ebenso wie die Freuden des verheißenen Paradieses, man hört das Erdbeben im Moment des Todes ebenso wie die Ruhe der Ergebenheit in Gottes Willen.
Ein großartiges Tongemälde, das wohl jeden Ihrer Zuhörer ergreifen wird.
Richard Bartmuß wurde am 23. Dezember 1859 in Schleesen geboren und starb am 25. Dezember 1910 in Dessau.
Bartmuß wuchs in Bitterfeld auf, wo er seinen Vater schon früh bei der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste unterstützte. Er besuchte das Wittenberger Gymnasium, das Lehrerseminar zu Delitzsch und wurde 1879 Lehrer an der Knabenschule in Wittenberg. Weitere Studien führten in nach Berlin zu August Eduard Grell, Carl August Haupt und Philipp Spitta. 1882 wurde Bartmuß zum Organisten an der Schlosskirche St.Marien in Dessau bestellt und im Jahr 1886 zum Hoforganisten ernannt.