Diese Erstausgabe einer Messe von Biber bietet einen neuen Einblick in die farb- und kontrastreiche Welt der Barockzeit.
Seit der Herausgabe seiner „Missa Salisburgensis”, 1903, erschien keine Messe mit einer derart vielstimmigen Besetzung im Druck.
Sie bereichert nicht nur das mehrchörige Repertoire, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag für die Erforschung eines österreichischen Komponisten, der bislang vor allem für seine Violinkompositionen bekannt war.
Besetzung: Coro SSAATTBB, 2 Cttoi, 3 Trb, 6 Tr, Timp, 2 Vl, 3 Va, Vne, Org, Theorbe
Sprache: lateinisch
Dauer: 30 min
Seiten: 132
Erstmalig wurde hier H. I. F. Bibers festliche Missa Alleluia ediert.
Bei dieser Messe handelt es sich um eine mehrchörige Prunkkomposition des Salzburger Domkapellmeister, die dem Erbe der Venezianischen Mehrchörigkeit verpflichtet ist.
Mit 36 Stimmen in 5 Chören erfordert die ungefähr dreißig Minuten dauernde Messe ein starkes Aufgebot an Musikern. […]
Nach dem Usus der Zeit besetzte man zudem die Basso-continuo Stimmer sehr kräftig mit Orgeln, Theorben und Violonen.
Einen gebührlichen Effekt erzielt die Komposition bei mehrchöriger Positionierung der unterschiedlichen „Chöre“, was dem Ensembleleiter einiges Geschick abverlangt.
Erfreulich ist, dass die Partitur sehr sorgfältig erstellt wurde.
Ein informatives Vorwort mit Hinweisen zur historischen Aufführungspraxis, ein paar Faksimiles sowie ein solider Kritischer Bericht tun ihr Übriges dazu.
Das Aufführungsmaterial ist auch beim Verlag erhältlich.
Die Veröffentlichung dieser hochbarocken Messenkomposition wird das gängige Kirchenmusikrepertoire entscheidend bereichern.
Otmar Wiedemann
Quelle: Württembergische Blätter für Kirchenmusik 4/97, S. 162