für Soli, SATB, Orchester (Fl, 2 Ob oder Kl [B], 2 Hr [F], 2 Trp [B], Pos, Pauke, Streicher) und Orgel ad lib. oder mit Orgel allein
Franz Schöpf spielte als langjähriger Bozener Dommusiker und Begründer des ersten Bozener Cäcilienvereins eine wichtige Rolle bei der Hebung des kirchenmusikalischen Niveaus im Südtirol des 19. Jahrhunderts. Obschon dem Cäcilianismus verbunden, tritt in Schöpfs zahlreichen Werken eine fassliche, anschauliche, ja volkstümliche Musikalität ohne ideologische Eingrenzung zu Tage.
Sein Bestreben, gute und praktikable Musik auch für einfachere Verhältnisse zu schaffen, zeichnet sein Passionsoratorium „Jesu Abschied zu Bethanien“ aus, das Jesu Ergebung in das bevorstehende Leiden und die Reaktionen seiner Mutter und seiner Jünger thematisiert. Der überwiegend homophone Chorpart ist für jeden Chor ohne Hindernisse zu bewältigen und die Begleitung kann auf die Orgel reduziert werden. So können auch kleinere Kantoreien dank dieses gemütvoll-empathischen Werkes einen „neuen“ oratorischen Akzent in der Passionszeit setzen.