Organ goes Opera - Band 1
Vorwort
Gioachino Rossini wurde 1792 im italienischen Pesaro an der Adria geboren. Auch wenn er das Musikstudium am Liceo Musicale in Bologna nicht abschloss, errang er doch rasch als Sänger, Operndirektor und -komponist Bekanntheit in Italien und zahlreichen europäischen Metropolen. Seinen Lebensmittelpunkt verlegte er nach mehreren früheren Aufenthalten 1855 endgültig nach Paris, wo er 1868 auch starb.
Sein Hauptschaffen besteht aus gut 40 Opern: die erste komponierte er bereits mit 18 Jahren, 1829 mit „Wilhelm Tell" seine letzte.
Obschon in der Folge mehr durch seine Kochkünste und seinen Salon bekannt, blieb Rossini doch bis ins Alter kompositorisch aktiv, in seinen späten Jahren konzentrierte er sich insbesondere auf die Komposition von Klavier- und Kirchenmusik.
Die Premiere seiner Oper „Der Barbier von Sevilla" fand am 20. Februar 1816 in Rom statt.
Die Ouvertüre (Sinfonia) dieser Oper wurde rasch eines der weltweit populärsten Orchesterwerke überhaupt.
Die vorliegende Bearbeitung für Orgel und die darin enthaltenen Registriervorschläge orientieren sich am Klang des sinfonischen Opernorchesters mit seinen großen dynamischen Entwicklungsmöglichkeiten und Klangfarbenwechseln.
Am leichtesten sind diese auf romantischen oder orchestral geprägten Orgeln (möglichst mit einer Intonation der Labialregister mit dynamischer Steigerung hin zum Diskant) zu realisieren.
Bei anderen Instrumenten sei es der Fantasie und dem Stilgefühl des Interpreten überlassen, andere als die hier angegebenen Registrierungen zu finden, die dem heiteren, temperamentvollen und farbigen Charakter des Werkes am nächsten kommen.
Es ist mein Wunsch, dass die vorliegende Orgelbearbeitung der Ouvertüre zu „Der Barbier von Sevilla" das Orgelkonzert-Repertoire um ein heiteres und lebensfrohes Stück bereichern möge.
Braunschweig, im Januar 2014
Iouri Kriatchko