160 Seiten mit Abbildungen und Notenbeispielen; Taschenbuch
Carl Orffs Carmina Burana gehörten zu den meistaufgeführten Werken. Im Kontrast dazu ist es erstaunlich, wie wenig aktuelle Literatur über sie existiert und wie sehr das, was es gibt, verstreut, schwer zugänglich oder lediglich Neuauflage älterer Texte ist.
Für diese Einführung hat Susanne Gläß das Werk frisch gehört und mit den Fragen gelesen, die sich allen stellen, die Carmina Burana heute aufführen, hören und erforschen. Gleichzeitig trägt sie die aktuellen Forschungsergebnisse aus Literatur- und Musikwissenschaft zusammen und bündelt sie.
Die 25 Nummern von Orffs Carmina Burana werden nacheinander textnah, gut verständlich und mit Blick für die Praxis der Aufführung kommentiert. Gleichzeitig werden sie aber auch in den Zusammenhang weit über das Werk hinausweisender Themen gestellt: Mittelalter, Monteverdi, Ausdruckstanz, Improvisation, Weltmusik, Orff’sches Schulwerk, Faschismus und Sexualität. Im Spannungsfeld dieser Aspekte werden der außerordentliche Rang, die phänomenale Wirkung und die Aktualität der Carmina Burana erst verständlich.
Vorwort
Fortuna Imperatrix Mundi:
1. O Fortuna (Initiale - Monteverdi und Curt Sachs - Kontrast -
Rhythmus)
2. Fortune plango vulnera (Fortuna - Vom mittelalterlichen Text zu
Carl Orffs Komposition)
I. Primo vere:
3. Veris leta facies (Debussy - Exotik im Ausruckstanz -
Mittelalterliche kirchliche Musik als Vorbild)
4. Omnia sol temporat (Harmonik)
5. Ecce gratum (Tonart - Strophemform: Wiederholung und Steigerung -
Aussprache des Lateinischen)
Uf dem anger:
6. Tanz (Zwiefache - Orff und die bayrische Volksmusik -
'Klavier-Übung' als Vorlage - Zusammenarbeit mit Dorothee Günther -
Blockflöte)
7. Floret silva nobilis (Motettischer Charakter - Der Übergang von der
lateinischen zur deutschen Sprache)
8. Chramer, gip die varwe mir (Der Inhalt des mittelalterlichen Codex
Buranus - Die Musik im mittelalterlichen Codex Buranus)
9. Reie - Swaz hie gat umbe - Chume, chum geselle min - Swaz hie gat
umbe (Welche Textübersetzung wird zugrunde gelegt? - Oper, Oratorium
oder Kantate? - 'Mit magischen Bildern')
10. Were diu werlt alle min (Orffs Herkunftsfamilie: geprägt von
Militär, Wissenschaft und Musik - Orff und das Militär - Orff und der
Faschismus)
II. In Taberna:
11. Estuans interius (Die Vagantenbeichte - Archipoeta)
12. Olim lacus colueram (Groteske Klangfarbe - Tenor oder Altus? -
Jazz)
13. Ego sum abbas (Perkussionsinstrumente)
14. In taberna quando sumus (Reim auf Latein - Perkussion und
Sprechen)
III. Cours d'amours:
15. Amor volat undique (Eine Frau betritt die Bühne)
16. Dies, nox et omnia (Verzierungen - Virtuosität versus Elementares)
17. Stetit puella (Die komponierte Handlung - Körperperkussion -
Ostinato, Pattern, Minimal music und Weltmusik)
18. Circa mea pectora (Umgang mit der Textüberlieferung des Codex
Buranus)
19. Si puer cum puellula (Orff und die Comedian Harmonists - Orff und
das Singen)
20. Veni, veni, venias (Orff und Stravinskij)
21. In trutina (Orff und Sprache - Motivisch-thematische Arbeit - Die
Musikwissenschaft und Orff)
22. Tempus est iocundum (Humor und Witz)
23. Dulcissime (Orff, Sexualität und die Frauen - Zwei Welterfolge im
Abstand von 30 Jahren: Carmina Burana und 'Hair')
Blanziflor et Helena:
24. Ave formosissima (Orff und Religion)
Fortuna Imperatrix Mundi:
25. O Fortuna (Trionfi - Aufführungsgeschichte der Carmina Burana)
Anhang:
Anmerkungen
Abbildungsnachweis
Ausgaben und Quellentexte
Literatur
Register
Die Autorin
Susanne Gläß ist seit 1996 Universitätsmusikdirektorin der Universität Bremen. Dadurch kennt sie Carl Orffs Carmina Burana aus zwei Perspektiven: einerseits als ausübende Musikerin und Dirigentin, die mit ihrem Chor und Orchester das Werk einstudiert und aufgeführt hat, andererseits als promovierte Musikwissenschaftlerin mit altsprachlichem Hintergrund.