Actus tragicus. Trauermusik (Fassung in F)
Der Actus tragicus oder Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit BWV 106 zählt zu den ältesten uns bekannten Vokalwerken Johann Sebastian Bachs. Dieses Frühwerk entstand noch in seiner Mühlhausener Zeit, vermutlich im Jahr 1707, als Bach das Amt des Organisten an der Kirche Divi Blasii übernahm. Den möglichen Anlass für die Komposition könnte die Trauerfeier für den Mühlhausener Bürgermeister Adolph Strecker gegeben haben.
Die kurze, langsame „Sonatina“ mit zwei Blockflöten, zwei Gamben und Continuo stimmt den Hörer auf den Charakter der Kantate ein.
Diese Instrumentenkombination ist in Bachs Vokalschaffen einzigartig, könnte jedoch auf eine mitteldeutsche Tradition zurückgehen.
Der Actus tragicus zählt zu den bekanntesten und am meisten geschätzten Werken mit bis heute ungebrochener Resonanz – ein „Geniewerk, wie es auch großen Meistern nur selten gelingt“ (Alfred Dürr).
Mit der vorliegenden Neuausgabe wird eine kritisch-praktische Edition vorgelegt, die sowohl die neuesten Erkenntnisse in Bach-Forschung mit ausführlichem kritischen Bericht als auch aktuelle Fragen zur Aufführungspraxis miteinander verbindet.
Werkverzeichnis: BWV106
Kompositionsjahr: 1707 /1708
Besetzung: Soli SATB, Coro SATB, 2 Blfl f1, 2 Vga, Bc
Sprache: deutsch/englisch
Tonart: F-Dur
Dauer: 23 min
Seiten: 44
Textquelle: Zusammenstellung aus Bibelstellen, der 1. Str. von Luthers "Mit Fried und Freud ich fahr dahin" (Satz 3) und der 7. Str. des Liedes "In Dich hab ich gehoffet" von Adam Reusner (Schlusschoral)
Bibelstelle: Lk 2,29-32
Ev. Gesangbuch: 519 und 275
Gattungen: Kantaten
Noten-Reihen bei Carus: Stuttgarter Ausgaben (Urtext)
Urtext-Editionen von Carus sind wissenschaftliche Ausgaben für die Praxis. Sie werden von Spezialisten nach aktuellen wissenschaftlichen Standards herausgegeben und mit kompletten Aufführungsmaterial angeboten.