Nur ein Jahr vor seinem Tod erzielte Felix Mendelssohn Bartholdy mit seinem Oratorium "Elias" einen Erfolg, der ihn bis heute zu einem der beliebtesten Oratorienkomponisten gemacht hat. Von packender Dramatik und gleichzeitig von einer Innigkeit des Gottvertrauens, wie sie zu Mendelssohns Lebzeiten durchaus nicht mehr selbstverständlich war, bietet dieses Oratorium den Aufführenden eine Vielzahl an musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten. Der alttestamentliche Bibeltext ist in den Rezitativen, Arien und Chorsätzen recht genau aufgenommen; um die Dramatik zu steigern legt Mendelssohn ihn zum Teil dialogisch an und kommentiert ihn aus den Prophetenbüchern und dem Psalter. Dadurch entsteht ein biblisches Drama, dessen 22 Abschnitte zu ausgedehnten, dramatischen Szenen zusammengefaßt sind. Allerdings können ohne weiteres auch einzelne Chorsätze aus dem "Elias" herausgelöst und zu passenden liturgischen Gelegenheiten im Gottesdienst oder in geistlichen Konzerten aufgeführt werden. "Bei einem solchen Gegenstand wie Elias ... muß das Dramatische vorwalten... die Leute lebendig redend und handelnd eingeführt werden, ... eine recht anschauliche Welt, wie sie im alten Testamente in jedem Kapitel steht," schrieb Mendelssohn an seinen Librettisten. Die "anschauliche Welt" setzte er in packenden Baalschören, dramatisch durchkomponierten Szenen und schlichter Engelsmusik um. Die Carus-Neuausgabe von R. Larry Todd, Duke University/USA, gibt ausführliche Informationen über Entstehungsgeschichte und Quellenlage. Neben Orchesterstimmen liegen auch Taschenpartitur und Klavierauszug vor.
Deutscher Musikeditions-Preis 1995 (Kategorie Klavierauszüge und Partituren)
Werkverzeichnis: op. 70
Kompositionsjahr: 1844 -1846
Soli SATB, Coro SATB, 2 Fl, 2 Ob, 2 Clt, 2 Fg, 4 Cor, 2 Tr, 3 Trb, Oficleide, Timp, 2 Vl, Va, Vc, Cb, Org
Sprache: deutsch/englisch
Dauer: 130 min
Schwierigkeitsgrad: 4
Bibelstelle: 1. Kön 17-2. Kön 2