Die hier vorliegende Sammlung von 22 sehr leicht erlernbaren Vor- und Zwischenspielen ist aus meiner Unterrichtstätigkeit als Bezirkskantor im Evangelischen Kirchenbezirk Tuttlingen entstanden.
Im Herbst 2020 hatte ich neue Orgelschüler in meine Orgelklasse aufgenommen. Die Corona-Pandemie ließ einen Präsenzunterricht in den nachfolgenden Lockdown-Monaten nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr zu. Aus der Not heraus begann ich, Orgelstücke zu komponieren, die im Selbststudium erarbeitet werden können. Daher war es unverzichtbar, Finger- und Fußsätze (^ = Spitze, u = Absatz, r = rechter Fuß, l = linker Fuß) aufs Genaueste zu bezeichnen.
Die Registriervorschläge, eingerichtet für die Mönch-Orgel der Stadtkirche Tuttlingen, sollen den Spielenden die Klangvorstellung des Komponisten verdeutlichen. Dabei beziehen sich Registrierangaben nur auf die Tonlage. Auf differenziertere Registriervorschriften wurde wegen der unterschiedlichen Klangcharaktere verschiedener Orgeln ganz bewusst verzichtet. Folgende Abkürzungen werden verwendet:
HW = Hauptwerk, SW = Schwellwerk, BW = Brustwerk, Ped = Pedal.
Alle Tempoangaben sind als Richtwert zu verstehen, die Stücke dürfen gerne auch langsamer vorgetragen werden. Sie müssen in jedem Fall langsam geübt werden, denn erst dann bleibt genügend Zeit, die Partitur zu lesen und Gehirn, Hände und Füße an den Bewegungsablauf zu gewöhnen. Empfehlenswert ist zu Beginn des Übens eine Reduktion auf die Ebenen rechte und linke Hand, rechte Hand und Pedal, linke Hand und Pedal. Die Einbeziehung des Metronoms gewährleistet ein gleichmäßiges Spiel und spornt an, das Tempo allmählich zu steigern.
Die Reihenfolge der 22 Vor- und Zwischenspiele ist so gewählt, dass sie tonartlich zueinander passen und bei einem Vortrag nacheinander gespielt werden können. Die reine Spieldauer aller Stücke beträgt 40 Minuten. Eine komplette Audio-Aufnahme an der Orgel der Stadtkirche Tuttlingen ist in Form eines Videokonzerts auf meinem YouTube-Kanal veröffentlicht.
Wie kam es zu dem Titel der Sammlung? Ein Orgelschüler schrieb mir im Januar 2021: „Ich habe gestern begonnen, das neue Orgelstück zu üben, es macht riesig Spaß und man hat auch ganz schnell Erfolgserlebnisse!“ Diese Reaktion motivierte mich, eine größere Anzahl von Orgelstücken zu komponieren. Doch wie viele sollten es werden? Nachdem der Strube Verlag 2018 die Orgelsammlung „33x Spielfreude“ und 2020 „11 Meditationen zu Psalm 23“ veröffentlicht hatte, lag es nahe, für diese Sammlung die Zahl 22 zu wählen. Allen Musikanten, die sich mit diesem Orgelheft beschäftigen, wünsche ich ebenfalls „riesig Spaß“ und „ganz schnell Erfolgserlebnisse“.