Fast dreißig Jahre alt wurde Beethoven, bevor er sich zum ersten Mal an die Arbeit an einem Streichquartett wagte. Könnten ihn die so einflussreichen Vorbilder dieser jungen Gattung von Haydn und Mozart eingeschüchtert haben?
Als Beethoven im Jahr 1799 die sechs Streichquartette op. 18 abschloss – fast genau ein Jahr nach Haydns sechs Quartetten op. 76 –, vollendete er damit also keineswegs ein Jugendwerk. Dennoch werden sie gern seine „frühen“ Quartette genannt, um sie abzugrenzen von den „mittleren Quartetten“ op. 59, op. 74 und op. 95 (1807–1816) sowie den „späten“ Quartetten op. 127, op. 130, op. 131, op. 132, op. 135 und der „Großen Fuge“ op. 133.
Diese Gattung beschäftigte Beethoven sein ganzes restliches Leben – noch seine letzte vollendete Komposition war ein Streichquartett. Seine Werke revolutionierten diese zentrale kammermusikalische Gattung, genauso wie es seine Symphonien für eben jene andere Gattung taten: Seit 200 Jahren werden Beethovens Streichquartette als Giganten im Reich der Musik für Streichinstrumente in Bezug auf Qualität, musikalische Innovation und Einfluss wahrgenommen.
Neu: Ab jetzt enthält die Studienpartitur mit op. 74 und 95 (TP 918) auch das „Allegretto“ in h-Moll in einer wissenschaftlich-kritischen Ausgabe. Von Beethoven 1817 verfasst, wurde diese Miniatur für Streichquartett erst in den späten 1990er-Jahren wiederentdeckt.
Der Schuber enthält:
TP 916 Streichquartette op. 18
TP 917 Streichquartette op. 59
TP 918 Streichquartette op. 74 und 95 sowie „Allegretto“ in h-Moll
TP 934 Streichquartette op. 127, 130, 131, 132, 135 und „Große Fuge“ op. 133