für Orgel bearbeitet von Otto Depenheuer, Joseph Permann und Eugène Gigout
- Prélude [Nr. 1, Arr. Otto Depenheuer]
- Prière ("Tecum Principium") [Nr. 7, Arr. Joseph Permann]
- Final ("Tollite Hostias") [Nr. 10, Arr. Eugène Gigout]
- Zu dieser Ausgabe
Camille Saint-Saëns verdankt seinen ausgeprägten Personalstil vor allem der frühen und intensiven Beschäftigung mit dem Werk Johann Sebastian Bachs. Ausdruck und Zeugnis dieser Bachverehrung bildet sein Weihnachtsoratorium (Oratoire de Noël), mit dem er das Bach’sche Vorbild aufgreift, das Genre in die französische Romantik überführt, und dessen erster Satz expressis verbis im Stil Bachs gehalten ist. Saint-Saëns’ Instrumentalkompositionen wurden bereits zu seinen Lebzeiten in ungewöhnlicher Anzahl von renommierten Organisten für die Orgel bearbeitet.
Auch das Weihnachtsoratorium bot dankbaren Anlass, einzelne seiner Sätze für die Orgel zu bearbeiten. So erschienen bereits um 1880 bei Durand (Paris) zwei Sätze (Nr. 7 und 10) in Orgelbearbeitungen, erstellt einerseits von Eugène Gigout (1844-1925), Titularorganist von St. Augustin (Paris), andererseits von Joseph Permann (1842-1920), Organist von Saint-Michel des Lions (Limoges).
Während Permann das Trio für drei Gesangstimmen in ein "Prière" überführte, nahm sich Gigout die Freiheit des Bearbeiters, den Finalsatz zu einer größeren Improvisation über den Schlusschor zu erweitern. Diesen beiden Sätzen hat sich der Herausgeber erlaubt, ergänzend die Bearbeitung des einleitenden "Prélude im Stile J.S. Bachs" voranzustellen. (Otto Depenheuer)