Gershwin, George (1898-1937)
Rhapsody in Blue
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Die vorliegende Orgeltranskription stellt, musikalisch gesehen, ein gewisses Wagnis dar, die ganz und gar pianistisch inspirierte Musik auf ein Instrument zu übertragen, welches zwar unter den spieltechnischen Aspekten des modernen Virtuosentums kaum irgendwelche Hemmschwellen bietet, klanglich gesehen jedoch mitunter die klavieristischen Einfälle unerwünscht in die Nähe des Grotesken zu rücken droht.
Grundsätzlich wird selbst ein virtuoser Organist nicht unbedingt den Versuch unternehmen wollen, sich den originalen (durch erhaltene Tonaufnahmen überlieferten) Tempovorstellungen Gershwins zu nähern, dies würde wohl in den wenigsten Fällen zu musikalisch überzeugenden Ergebnissen führen können. Stattdessen dürfte der Spieler gut beraten sein, stärker auf Agogik, dynamische Flexibilität und farbliche Abstufung zu setzen.
Kleinere Veränderungen durch den Bearbeiter im figurativen Bereich sollen demzufolge auch keine substanziellen Eingriffe in die Komposition darstellen, sondern lediglich die instrumentengerechte Interpretierbarkeit des Werks unterstützen. Die leichte Straffang der Form geht auf die bei Warner Bros. erschienene Klavier-Soloversion zurück; für alle anderen Belange entscheidend waren jedoch vorrangig die Originalfassung für zwei Klaviere sowie die Grofe-Instrumentation von 1942.
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